S. I. Gewinde
Das S.I. Gewinde ist eine historische Gewindeart und gilt als Vorläufer des metrischen ISO-Gewindes. Die Abkürzung S.I. steht für „système international“, also zu Deutsch „Internationales System“. Definiert wurde das S.I. Gewinde auf dem „Internationalen Kongress zur Vereinheitlichung der Gewinde“ im Jahr 1898. Auf diesem Kongress trafen sich Ingenieure aus Frankreich, Deutschland, Belgien und der Schweiz, um die Standardisierung von Gewinden auch über regionale Grenzen hinaus und herstellerübergreifend voranzutreiben. Das S.I. Gewinde war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Das S. I. Gewinde ist ein metrisches Gewinde, das in seinen Abmessungen dem metrischen ISO-Gewinde stark ähnelt. Auch das Gewindeprofil in Form eines gleichseitigen Dreiecks und der sich daraus ergebende Flankenwinkel von 60° haben ihren Ursprung im S. I. Gewinde. Das S. I. Gewinde deckt mit Größen von 6 mm bis 80 mm jedoch eine andere Spannbreite ab.
Die Gewindebezeichnung für das S. I. Gewinde setzt sich zusammen aus dem Nenndurchmesser und der Steigung. Das Kürzel für diese Gewindeart kann schlicht als SI angegeben werden. Somit wäre eine eindeutige Bezeichnung in der Form SI 8 x 1,25 möglich.
In der Gewindetabelle für das S. I. Gewinde finden sich neben dem Nenndurchmesser – hier als Schraubendurchmesser definiert – und der Steigung noch einige weitere Werte. Zum einen wird der Kernlochdurchmesser mit aufgeführt, der den benötigten Durchmesser für die Vorbohrung beim Gewindebohren angibt. Ebenfalls Teil der Gewindetabelle für das S.I. Gewinde sind außerdem die Schlüsselweite und die lichte Weite der Mutter.