Gewindeschneider - Toleranzen 

Es ist im Rahmen moderner Herstellungsverfahren Realität, dass Istmaß und Sollmaß nie perfekt übereinstimmen. Eine absolute Herstellungsgenauigkeit ist in der Praxis kaum zu erreichen und im Sinne einer zeit- und kosteneffizienten Fertigung auch nicht notwendig. Um dennoch sicherzustellen, dass dadurch die Passung von Bauteilen nicht gefährdet wird, müssen Toleranzen eingehalten werden. Die Toleranz gibt vor, wo und wie stark das Werkstück von den vorgegebenen Zeichnungsangaben abweichen darf.

Gewindetoleranzklassen werden mit einer Zahl und einem Buchstaben gekennzeichnet:

Der Toleranzgrad wird durch eine Zahl angegeben, die beim Gewindeschneiden meist im Bereich zwischen 4 und 7 liegt. Diese Zahl zeigt an, wie stark der Istwert abweichen darf. Dabei gilt generell, je kleiner die Zahl, desto größer die Genauigkeit.

Das Toleranzfeld wird durch einen Buchstaben gekennzeichnet, der beschreibt, wo sich die Toleranz in Relation zum Nennmaß bzw. zur Nulllinie befindet. Dabei wird bei den Gewindetoleranzen zwischen Innengewinde – mit Großbuchstaben G oder H bezeichnet – und Außengewinde – mit Kleinbuchstaben e, f, g oder h bezeichnet – unterschieden. Die Gewindetoleranzfelder sind so konzipiert, dass Außengewinde über und Innengewinde unter dem Nennmaß liegen. So ist eine korrekte Passung von Schraube und Mutter immer garantiert.